Die eingeschlagene Wegrichtung von der Kasse aus weiter verfolgend sahen wir rechts von einem mächtigen Wasserturm überragten Bärenzwinger, ein aus drei weiträumigen Käfiggelassen bestehendes, mit interessanten Steingrotten geschmücktes Bauwerk, das als Geschenk der Abendgesellschaft in seinem Hauptteil im Jahre 1908 und in seinem südlichen Anbau im Jahre 1928 fertig gestellt wurde.  Der letztere, mit einem Schwimmbecken ausgestattete Teil für Eisbären vorgesehen, während die anderen, mit kleineren Badebecken versehenen Käfige für Landbären bestimmt waren. Es beherbergte der Bärenzwinger je ein Paar Braunbären und Isabellbären mit einem nachgezüchteten Wurf sowie ein Paar junge Eisbären. Obwohl der im Volksmund als "Meister Petz" bekannte Braunbär durch Märchen und Sagen mit dem Gedankengut unseres Volkes verwurzelt ist, gehört er nicht mehr zu unserer Tierwelt, denn bei der dichten Besiedlung war fürs dieses größte Raubtier unserer Heimat kein Platz mehr. Heut ist er in Europa auf die Gebirge und Waldungen Skandinaviens, Russlands, auf die Karpaten und Pyrenäen sowie den Balkan beschränkt. Der asiatische Raum beherbergt andere Arten. Als ausgesprochenem Allesfresser ist dem Bären jede erreichbare tierische und pflanzliche Nahrung willkommen. Mitten im Winter, meist in der ersten Januarhälfte werden die auffallend klein und unterentwickelt zur Welt kommenden Jungtiere in einem geschützten Versteck geworfen, aus dem sich die Mutter mit ihrem Nachwuchs erst nach etwa zehn Wochen herauswagt. Im Frühling und im Sommer konnten sich die Zoobesucher an dem munteren Treiben der Jungbären ergötzen: lustige, verspielte Wollkittel, die durch ihr drolliges Wesen und ihre kindlich-plumpen Bewegungen viel zur Erheiterung des Publikums beitrugen.