Den Weg am Kamelgehege verfolgend, gelangten wir rechts zum Lamagehege, in dem ein gut züchtender Stamm dieser nützlichen Haustiere Südamerikas zu Schau gestellt wurde. Der wilde Stammvater des in Peru und Bolivien als Haustier vielseitige Verwendung findenden Lamas ist das Guanako, während das domestizierte Alpakka vom Vikunja abstammt. Wie alle Haustiere in mehreren Farbschlägen und als Schecken auftreten, so sind diese Abänderungen auch bei den Lamas vorhanden, während die Wildformen einheitliche Färbung und Zeichnung tragen. Seit undenklichen Zeiten wurde das Lama von den Ureinwohnern Perus als Nutztier gehalten, und es ist in seiner Heimat ebenso unentbehrlich geworden, wie für andere Völkerschaften das Pferd und das Rind. Neben der Wolle- und Fleischgewinnung spielen die Lamas für die Andenbewohner als Saumtiere eine beachtliche Rolle, denn die Tiere laufen mit schweren Lasten über unwegsame Pässe und selbst über halsbrecherische Klippen und Grate des Gebirges mit einer erstaunlichen Sicherheit. Lamas haben die Gewohnheit, bei Beunruhigung Speichel und Speisebrei in Sprühregenform auf den Gegenstand ihres Unmuts zu speien, doch werden sie bei sachgemäßer Behandlung zu anhänglichen und traulichen Hausgenossen.